Ralph Richter
Geradlinigkeit ist für ihn eine Charakterfrage, aber auch ein Kennzeichen seines Lebensweges. Denn als Ralph Richter sein Studium der Schauspielerei wegen angeblicher Talentlosigkeit beenden musste, pfiff er den angeblichen Autoritäten was und wurde: Schauspieler.
Neben seiner Ensemble-Tätigkeit unter anderem in Wittenberg und an der Landesbühne Sachsen-Anhalt in Eisleben entdeckte er früh den Reiz der „Kleinkunst“-Bühne für sich und eroberte sie unter anderem mit Solo-Kabarett-Programmen. Das „Schau“-Spiel – repräsentiert durch Rollen wie Faust, Doolittle oder auch die Baba Jaga – trat dabei immer weiter in den Hintergrund, die Satire und politische Unterhaltung gewannen bei bundesweiten Tourneen neben Hörbüchern und Fernsehrollen immer stärkeres Gewicht. „Wer nicht verrückt ist, ist nicht normal“, lautet das Motto des gelernten Bäckers. Und ganz ehrlich: Ralph Richter ist für diese steile These der beste lebende Beweis.